Geschichte

Etwas zur Geschichte der Haaner Kirmes

Haaner Kirmes ältestes Fotodokument im Haaner Stadtarchiv stammt von 1908. Das „Venezianische Kurvenschiff“ auf dem alten Kirchplatz.
Nach Auffassung von Geschichtsforschern reicht die Tradition der Haaner Kirmes über 600 Jahre ins Mittelalter zurück. Aus dem Jahre 1386 nämlich stammt der älteste urkundliche Nachweis einer Überprüfung der Maße und Gewichte zum Backen und Brauen durch kölnische Lehnsträger, die Ritter von Elberfeld.

Das spricht für die Existenz eines Jahrmarktes, denn für einen normalen Handel hätten z.B. Raummaße für den Getreideverkauf überprüft werden müssen.

Das Wort „Jahrmarkt“ erscheint erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1715.
Anhand geschichtlicher Aspekte gehen die Forscher gar davon aus, dass die Wurzeln der Haaner Kirmes bis in die Zeit der Sachsenfeldzüge des 8. und 9. Jahrhunderts zurückreichen.

Die Reichstruppen Karls des Großen biwakierten mutmaßlich kurz vor der feindlichen Grenze – sie verlief bei Wuppertal – Sonnborn, wenige Kilometer östlich von Haan – und wurden hier noch einmal mit Marketenderwaren versorgt. Damit wäre ein Jahrmarkt in Friedenszeiten geboren worden.

Ein weiterer städtebaulicher Aspekt spricht für diese Annahme:
Für eine Dorfstraße ist die auch im Mittelalter schon so genannte Kaiserstraße außergewöhnlich breit. Zusammen mit dem heutigen Alten Markt hätte sie genug Platz geboten, einer 10.000 Mann starken karolingischen Armee und den für die Vorsorgung nötigen Händlern als Festplatz zu dienen.

Wussten Sie schon?
Wichtig für den Beginn der Haaner Kirmes ist, dass der letzte Veranstaltungstag – also der Dienstag – immer noch in den September fallen muss.

In der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag vor der Kirmes wird die Bundesstraße 228 im Ortskern gesperrt, damit die Schausteller dort ihre Geschäfte aufbauen können.

Für die „Haaner“ beginnt die Kirmeszeit schon mit der Anreise der ersten Wohnwagen, die auf den Wohnwagenplätzen in der Innenstadt (Parkflächen, Grünanlagen und Schulhöfe) ihren Platz finden. Viele Stammbeschicker haben deshalb Freunde und Bekannte in der Haaner Bevölkerung, und regelmäßige Besuche finden nicht nur zur Kirmeszeit statt.

Der erste Höhepunkt ist dann der Mittwoch vor dem eigentlichen Beginn der Kirmes, wenn ab dem Nachmittag auf den Plätzen die großen Fahrgeschäfte mit dem Aufbau beginnen dürfen. Für die Schausteller jedes Mal eine große Herausforderung auf engstem Raum zu rangieren und zu hantieren und ein spannendes Schauspiel für die Haaner Familien vom Enkel bis zu den Großeltern.

Der Kirmesmontag ist der „Feiertag“ für alle Haaner. Das öffentliche Leben kommt vollständig zum Erliegen. Es gibt schulfrei, Banken, Geschäfte und die Verwaltung schließen bereits um 10.00 Uhr oder spätestens am Mittag, um dann die Kirmes in „vollen Zügen bis zum Abwinken“ genießen zu können.

Die Haaner Kirmes zählt in Schaustellerkreisen mit zu den bedeutendsten Veranstaltungen in Deutschland.

Alle Fahrgeschäfte, Imbisse usw. lückenlos aneinandergereiht ergäben eine Länge von fast 2 Kilometern. Die reine bebaute Fläche beträgt rd. 35.000 qm.

Die jährliche Besucherzahl wird auf ca. 400.000 geschätzt.

Das älteste Bild, die schönste Geschichte.

Die Stadtverwaltung nimmt für ihr Archiv gerne und zu jeder Zeit alte Exponate, Bilder und Geschichten über die Haaner Kirmes an.
Bitte setzen Sie sich mit

Frau Andrea Kotthaus
Tel. 02129/911-160

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